Filmtheater Friedrichsdorf-Köppern

Historie

Um 1890 erreicht, wie zu dieser Zeit viele andere Kommunen auch, Köppern das Vereinsgründungsfieber. Johann Weidinger (Ur Ur Großvater des heutigen Kinobetreibers) führt zu dieser Zeit die Gaststätte "Zur Erholung", (die seit dem frühen 19. Jahrhundert von der Familie Weidinger an gleicher Stelle betrieben wurde) und als begeisterter Turner und Sänger ist ihm bald klar, eine größere Räumlichkeit muss her.
1899 baut er einen Saal der fortan als Turn-, Gesang- und Tanzsaal genutzt wird.
Im Jahr 1918 dann bringt ein Freund von Jakob Weidinger ein Filmvorführgerät und Filme mit, deren Titel leider nicht überliefert sind. Es finden fortan regelmäßige Filmvorführungen im Saalbau statt. Als Energielieferant diente der Dynamo eines Karussells des ortsansässigen Schaustellers. 1924 wurden dann seitens des preußischen Hochbauamtes in Bad Homburg Bauauflagen zur Errichtung eines ordnungsgemäßen Kino´s gemacht.
Kaum entsprachen die Räumlichkeiten den Vorschriften der Berliner Polizeiverordnung bzgl. der Sicherheit der Kinematographentheater vom 06. Mai 1912, verschärften die Behörden 1926 die Vorschriften, wodurch ein Neubau des Vorführraumes und Vorführerprüfungen erforderlich wurden.
Die Umbaumaßnahmen reichten bis in die Weltwirtschaftskrise hinein und brachten den Betrieb an den Rande des wirtschaftlichen Ruins.
Der zweite Weltkrieg sorgte dann wiederum für schwerere Kinozeiten. Da ihr Mann Heinrich im Krieg ist erwirbt Marie Weidinger 1940 an der Ingenieurschule in Frankfurt die Berechtigung Filme vorzuführen, sodass während der gesamten Kriegsjahre durch Sie und Ihren Sohn Heinz der Kinobetrieb aufrechterhalten werden kann.

1945 wird das Kino von den einrückenden Amerikanern sogleich beschlagnahmt. Die Vorführmaschinen werden demontiert und im Kurhaus Bad Nauheim, das als Offizierscasino dient, aufgebaut.

Weihnachten 1947 konnten die Maschinen dann wieder nach Köppern geholt werden und der Kinobetrieb wurde sofort mit amerikanischen Filmen in Originalversion wieder aufgenommen.

1956 hatte man sich wieder soweit erholt, dass eine Modernisierung in Frage kommt. Der Saal wird renoviert, neue Sitze installiert und eine für damalige Verhältnisse sündhaft teuere 4-Kanal-Magnettonanlage mit Röhrenverstärkertechnik installiert.
In den 1980er Jahren werden frühzeitig die neuen Tonsysteme Dolby RS und später Dolby Digital und DTS Ton umgebaut.
Und so sieht es heute aus:
Im Jahr 2007 erfolgte die erste digitale Umstellungsphase zum sogenannten E-Digitalsystem, mit dem seitdem zahlreiche Filme vor allem aus dem Arthouse Bereich, ausgestrahlt werden.
Anfang November 2010 erfolgte dann der zweite digitalisierungs Schritt zum sogenannten D-Digitalsystem mit dem heute praktisch alle Filme im Köpperner Kino gezeigt werden. Dieses System bietet neben der exellenten Bild- und Tonqualität, mit Hilfe von speziellen Brillen auch die Möglichkeit zur 3D Projektion von entsprechendem Filmmaterial.
Somit können heute alle bekannten Kinoformate von 35mm bis 3D-Digital im Köpperner Kino in bester Bild- und Tonqualität gezeigt werden.